Ich habe nur ne kurze Frage. So hört man es oft von Mandanten. Meist folgt dann gleich: Dafür muss ich doch nichts bezahlen, oder?
Der Rechtsanwalt ist Organ der Rechtspflege und da machen wir uns nichts vor, Dienstleister. Dh. der Anwalt erbringt eine Leistung gegen eine Vergütung. Das Problem, welches der Anwalt hierbei hat, ist leider der Umstand, dass diese Leistung meist ausschließlich aus dem Einsatz seines Wissens besteht. Selbstverständlich schreibt man Schriftsätze und Klagen, entwirft Verträge oder tritt vor Gericht auf. Reduziert auf den Kern ist dies aber letztlich der Einsatz von Wissen. Und hier beginnt das Problem des Anwalts. Der Kunde einer KfZ-Werkstatt hat am Ende der Reparatur ein sichtbares Ergebnis. Das Auto läuft wieder, hat keine Dellen mehr oder ist um eine tolle Soundanlage bereichert. Der Häuslebauer hat nach Abschluss der Bauarbeiten ein schönes Häuschen stehen. So sollte es zumindest in den meisten Fällen sein. Beim Rechtsanwalt sieht das oft anders aus. Hier steht meistens kaum ein greifbares Ergebnis, dass man in den Händen halten könnte. Klar, wenn man AGB entwirft oder einen Vertrag ausarbeitet hat der Mandant schon etwas in den Händen. Oftmals reduziert sich die Geschichte jedoch auf die Weitervermittlung von Wissen oder Handlungsvorschlägen. Das auch dies eine Leistung ist, wollen manche Mandanten dann einfach nicht wahr haben. Erst recht nicht, wenn die Antwort entgegen den Erwartungen ausfällt. Das der Mandant eine qualifizierte Antwort erwarten darf steht vollkommen außer Frage. Das diese Antwort aber nicht immer die Idee des Mandanten stützt ist leider auch so. Fakt ist aber, dies ist die Dienstleistung des Rechtsanwalts. Eine Leistung die der Anwalt aufgrund seiner Erfahrung und des angeeigneten Wissens erbringt. Wenn dann die Beantwortung der Frage dann nur wenige Minuten dauert oder der Handlungsvorschlag auf einer A4 Seite zusammengefasst ist, wird die Leistung des Anwalts oftmals hierauf reduziert. Die Vorarbeit die hinter der Beantwortung steckt wird dabei oftmals übersehen, die Recherchen, Studium der Rechtsprechung, Fortbildung und und und. Bei der Werkstatt käme niemand auf die Idee zu fragen: Kannste das Auto schnell mal reparieren, kostenlos? Der Anwalt wird es wohl noch öfters hören. In Deutschland ist kostenlose Rechtsberatung übrigens nicht zulässig. Und dies aus gutem Grund.